Zum Sperberzug nach Falsterbo...

 

... diese Idee gab es schon länger, war aber immer wieder aus diversen Gründen gescheitert.

 

Diesen September haben wir es nun endlich geschafft und ich bin mit meinem Foto-Freund und Mit-Autor Christian nach Falsterbo in Südschweden zum diesjährigen Vogelzug gefahren.

 

An der Südwest-Spitze von Schweden gelegen, ist Falsterbo z.B. über die Fähre nach Trelleborg recht einfach zu erreichen. Diese Lage ist es auch, die die Gegend für Ornithologen interessant macht, ist sie doch sowas wie ein Sprungbrett für die Vögel von Schweden über die Ostsee. Viele Limikolen, Sing-, Wasser- und vor allem auch Greifvögel ziehen über Falsterbo weiter nach Süden, teils in erheblichen Stückzahlen pro Tag.

 Unsere Zielart Nummer eins war Sperber, welche je nach Wetterbedingungen z.T. in vierstelliger Anzahl ziehen. Und in der Tat, kaum angekommen, hatte ich bereits nach vielleicht einer Stunde mehr Sperber gesehen als in meinem ganzen Leben zuvor.

 

Jedoch musste ich schon bald feststellen, dass ein für Ornithologen interessantes Gebiet für Fotografen noch lange nicht ebenso gut geeignet sein muss. Für Ornithologen ist es weitgehend ausreichend, die Vögel durch Spektive aus angenehmer Entfernung beobachten zu können, foto-freundlichen Distanzen zum Vogel sind nicht notwendig. Für mich als Fotografen waren jedoch die Entfernungen zu den allermeisten Arten für (aus meiner Sicht) vernünftige Bilder schlichtweg viel zu groß.

 

Dennoch: den Sperber kann man auch aus relativ naher Entfernung zu sehen und auch fotografiert bekommen. Dazu müssen jedoch einige Voraussetzungen gegeben sein:

 

a) Passende Witterung. Bei schlechter Witterung, vor allem zu starkem oder aus falscher Richtung wehendem Wind fliegen die Vögel entweder gar nicht oder viel zu hoch.

 

b) Wenn die Witterung passt, muss man herausgefunden haben, welchen ganz konkreten Weg die Vögel nehmen. Da die Gegend doch etwas weitläufig ist, kann man also auch bei besten Witterungsbedingungen den falschen Beobachtungsstandort wählen.

Dies bedeutet nicht zuletzt auch, dass man etwas Zeit zum Erkunden braucht.

Während unseres Aufenthaltes mussten wir damit klarkommen, dass praktisch jeden Tag andere Wetter- bzw Windverhältnisse herrschten. Ein Tag fiel wegen Regens nahezu völlig aus, an der anderen Tagen hatten wir teilweise regen Durchzug von Sperbern (an einem Tag wurden 1300 Individuen gezählt), die aber leider meistens zu hoch zogen. Die besten Bedingungen hatten wir an unserem Abreisetag, an dem wir feststellen mussten, dass eine sehr große Anzahl an Sperbern in bester Höhe (in Mannshöhe - fast Konturenflug) durch das Gebiet zogen – da uns aber etwas die Erfahrung im Gebiet fehlte, standen wir leider für die allermeisten Vögel ungünstig.

 Zusammenfassend hatten wir ein paar sehr interessante Tage in Falsterbo. Ich habe eine Menge Vögel erstmals in meinem Leben gesehen und Spaß gemacht hat die Tour allemal.

 

Wie war es dann aus fotografischer Sicht? Nun, ich würde sagen: mit Luft nach oben. Zwar gelangen mir durchaus einige passable Bilder von Sperbern, die tief vorbei gezogen kamen. Zwar keine Nahaufnahmen, aber auch mit etwas Habitat können Bilder durchaus gut wirken. Aus oben genannten Gründen konnten wir aber nicht mehr aus dem machen, was vielleicht möglich gewesen wäre, zudem der Sperber eine außerordentlich gewandte Art ist und er noch lange nicht gut auf den Sensor zu bekommen ist, nur weil er in schöner Nähe an den Fotografen ranfliegt. Ein paar der seltenen Möglichkeiten haben wir schlicht deswegen versemmelt, weil der Vogel schneller war als wir….

 Nun, falls wir die Tour nochmals machen sollten… beim nächsten Mal werden wir mit besserer Ortskenntnis an die Sache rangehen können…

Wespenbussard
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